Im Roten Meer war am Montag ein Touristenboot verunglückt – offenbar nach starkem Wellengang. Retter haben inzwischen vier Leichen geborgen, aber auch Überlebende. Mehrere Menschen werden noch vermisst. An Bord waren auch Deutsche.
Nach dem Bootsunglück im Roten Meer haben Retter vier Leichen aus dem Wasser geborgen. Das sagte der für die Region zuständige Gouverneur Amr Hanafi, machte aber keine Angaben zur Nationalität. Die Motorjacht “Sea Story” war am Montag im Roten Meer vor Ägypten verunglückt.
Den Rettern sei es auch gelungen, am Dienstag noch mehrere Überlebende zu bergen, so Hanafi. Von den 44 Menschen an Bord werden noch mehrere Personen vermisst.
Mehrere Deutsche an Bord
Zu der Anzahl der Deutschen an Bord gab es zunächst unterschiedliche Angaben. Das Auswärtige Amt ging zuletzt von sechs Menschen mit deutscher Staatsbürgerschaft aus, von denen drei vermisst würden und drei gerettet worden seien. Der Gouverneur sprach zuvor von vier Deutschen. Unklar blieb, ob die Deutschen unter den bereits tot geborgenen Opfern sind.
Die drei vermissten Deutschen haben nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa alle ihren Wohnsitz in Bayern. Konkret handele es sich dabei um einen 32-jährigen Mann und ein Ehepaar aus München, von denen beide 41 Jahre als sind, hieß es aus informierten Kreisen.
Deutsche Botschaft entsendet Team
Die deutsche Botschaft in Ägypten habe ein eigenes Team entsandt, um Betroffene vor Ort konsularisch zu betreuen. “Wir stehen mit den ägyptischen Behörden in Kontakt”, hieß es aus dem Auswärtigen Amt.
An Bord waren insgesamt 44 Menschen – 31 Touristen und 14 Crewmitglieder. 28 Passagiere konnten schon kurz nach dem Unglück gerettet werden, einige wurden von einem anderen Touristenboot aufgenommen. “Allen geretteten Passagieren geht es gut”, sagte Hanafi seiner Mitteilung zufolge. Man arbeite mit Hilfe der verschiedenen Botschaften daran, ihnen Unterlagen für die Heimreise zu besorgen.
Suche mit Militär und Hubschraubern
Die Suche nach den Vermissten geht mit einer Fregatte des ägyptischen Militärs und Hubschraubern weiter, sagte Hanafi der Nachrichtenagentur dpa.
Der Gouverneur machte auch Angaben zur mutmaßlichen Ursache des Unfalls: Die “Sea Story” verunglückte wohl bei starkem Wellengang. Das hätten Besatzung und Touristen nach dem Unglück geschildert.
Motorjacht für Tauchexkursionen
Eine große Welle habe das mehrstöckige Boot getroffen und kentern lassen. Einige Passagiere hätten es nicht rechtzeitig aus ihren Kabinen nach draußen geschafft. Das Boot, das im Frühjahr eine Inspektion durchlief, habe keine technischen Mängel gehabt, so Hanafi.
Reiseanbieter bewarben die erst zwei Jahre alte Motorjacht mit Kabinen für mehr als 30 Passagiere für mehrtägige Exkursionen zum Tauchen im Roten Meer. Die Jacht war am Sonntag vom Hafen Port Ghalib in der Region Marsa Alam aus zu einem mehrtägigen Trip gestartet und sollte am Freitag das rund 200 Kilometer weiter nördlich gelegene Hurghada anlaufen.